Neues Investment

„Talent Scout“ Plattform von flowplace schlägt Brücke zwischen individueller Persönlichkeit und Beruf

TGFS

24. November 2021

Die Digitalisierung und ihre neuen Arbeitsmodelle verlangen ein Umdenken in der Organisationsentwicklung und damit auch in der Personalführung. So unterschiedlich die Personen in einem Unternehmen sind, so vielfältig sind auch die anfallenden Aufgaben. Das Leipziger Start-up flowplace bringt Mensch und Beruf in Einklang, indem es individuelle Stärken sichtbar macht und mit den Anforderungen eines Stellenprofils abgleicht. Die Gründer Mitch Senf und Daniel Tröger unterstützen Unternehmen konkret dabei, Führungspositionen mit passenden Persönlichkeiten zu besetzen. Ihr menschenfokussierter Recruiting-Ansatz zielt darauf ab, die Zufriedenheit im Beruf nachweislich zu steigern und die intrinsische Motivation ganzer Teams nachhaltig zu fördern. Mit diesem Anliegen hat flowplace den digitalen „Talent Scout“ entwickelt, der komplexe Personalentscheidungen erleichtert und den Recruiting-Prozess objektiviert. Damit flowplace seine innovative Technologie weiterentwickeln und vermarkten kann, stellte der TGFS Technologiegründerfonds Sachsen Startkapital bereit. An der ersten Finanzierungsrunde beteiligte sich ebenfalls trivago-Gründer Rolf Schrömgens. Der Tech-Unternehmer blickt bereits auf mehrere erfolgreiche Investments zurück und begleitet flowplace nun als Business Angel durch die Seed-Phase.

Der chronische Fachkräftemangel sowie das verstärkte Streben nach Selbstverwirklichung im Beruf haben unlängst eine neue Ära im Personalrecruiting eingeläutet. flowplace treibt nicht weniger als einen Paradigmenwechsel voran, wie Vincent Kretzschmar vom TGFS erklärt: „Mit dem Ansatz, offene Stellen auf Basis der Persönlichkeit der Bewerbenden zu besetzen, hebt sich flowplace von traditionellen Personalauswahlverfahren ab, die sich primär auf Qualifikationen, Fachwissen und Berufserfahrung konzentrieren.“ Schon heute richten immer mehr Personalverantwortliche ihr Augenmerk auf menschenbezogene Faktoren – entscheiden dabei aber meist nach subjektivem Gefühl. „flowplace ersetzt die Intuition durch wissenschaftliche Analysen und objektiviert so den Auswahlprozess“, betont Gründer Mitch Senf. „Dazu übertragen wir bewährte Verfahren aus der Persönlichkeitsforschung, die verschiedene Individualmerkmale erheben, auf die Makroebene des Unternehmens mit seinen verschiedenen Rollen.“ Der Leipziger weiß, wovon er redet. Mit dem renommierten Hirnforscher Prof. Dr. Gerald Hüther schrieb er einen Spiegel-Bestseller zur Potenzialentfaltung bei jungen Menschen. Deren praktischer Umsetzung widmete er sich mit seiner „hero society“, mit der er 2018 zum Unternehmer des Jahres gekürt wurde. In seiner Rolle als flowplace-Gründer kommt ihm außerdem sein Expertenwissen als Personalberater für Großunternehmen zu Gute.

Mit Co-Gründer Daniel Tröger verfügt flowplace über einen Digitalisierungs- und Plattformexperten, der die Innenperspektive dynamisch wachsender Unternehmen kennt. Er selbst stand jahrelang bei namhaften Online-Portalen in der Führungsverantwortung. Zuletzt hat er den Leipziger Innovationsstandort der Hotelsuchmaschine trivago mit aufgebaut und mehrere Produktentwicklungsteams zusammengestellt. „Wissen und Erfahrung allein machen keine erfolgreiche Führungskraft. Es braucht Führungspersönlichkeiten“, bringt er seine Erfahrungen auf den Punkt. „In diesem Verständnis gilt es vor allem, geeignete Talente zu identifizieren und diese dann weiterzuentwickeln.“ Wie genau geht flowplace nun vor, um passende Persönlichkeiten zu finden? Zunächst erarbeitet man zusammen mit dem Unternehmen ein psychometrisches Rollenprofil für die zu besetzende Stelle. Auf Grundlage eines fachlich fundierten Online-Fragebogens wird dann für jeden Bewerbenden automatisiert ein psychometrisches Persönlichkeitsprofil erstellt. Ein spezieller, von flowplace entwickelter Algorithmus ermittelt schließlich den Grad der Übereinstimmung zwischen Anforderungs- und Kandidatenprofil. Die digitale „Talent Scout“-Plattform macht arbeitsrelevante Faktoren sichtbar und dokumentiert die Ergebnisse anschaulich. Somit lassen sich Personalentscheidungen nicht nur nachvollziehbarer, sondern auch effizienter gestalten. Entsprechend positiv fällt die wirtschaftliche Zukunftsprognose von TGFS-Beteiligungsmanager Vincent Kretzschmar aus: „flowplace bietet ein skalierbares Geschäftsmodell im wachsenden Segment der digitalen Personalberatung“.

Menschen in den namensgebenden „Flow“ zu bringen – das ist die übergeordnete Vision des im Leipziger Impact Hub beheimatete Start-ups. „Als Flow beschreiben Neuropsychologen den Zustand des fokussierten Tuns, in dem wir einer intrinsischen Motivation folgen und unsere Stärken einbringen können. Im Flow empfinden wir größere Freude bei der Tätigkeit“, erklärt Mitch Senf. Demnach sind Unternehmen auch aus wirtschaftlicher Sicht gut beraten, bereits bei der Personalauswahl auf die inneren Stärken des Menschen zu achten. Vincent Kretzschmar vom TGFS sieht gleich mehrere Vorteile: „Mit dem flowplace-Ansatz können Unternehmen einerseits Produktivität und Zufriedenheit der Mitarbeitenden steigern und andererseits Opportunitätskosten sparen, die durch die Fehlbesetzung von Führungsrollen entstehen.“ Der Talent Scout wird aktuell schon von mehreren Pilotkunden, ergänzend zur Personalberatung, genutzt und anhand der gewonnenen Erkenntnisse weiter optimiert. Für den nächsten Evolutionsschritt sind die Investorengelder essentiell, wie Daniel Tröger festhält: „Das eingesammelte Kapital erlaubt uns, unsere Plattform und die Technologie dahinter zur Marktreife zu entwickeln und erfolgreich in den Markt einzuführen.“ Dafür soll das flowplace-Team weiter wachsen: „Insbesondere für die Software-Entwicklung suchen wir exzellente Unterstützerinnen und Unterstützer.“ Rolf Schrömgens ist dabei nicht nur Geldgeber, sondern auch Vorbild – begründete er doch die mitarbeiterzentrierte Arbeitskultur bei trivago. Die Geschäftsidee für das heute börsennotierte Unternehmen hatte der damalige HHL-Student ebenfalls in Leipzig entwickelt. So schließt sich der Kreis nach Sachsen.

 

Deal-Team TGFS
Vincent Kretzschmar und Tobias Voigt

 

Der Artikel wurde von der MBG Sachsen – Managementpartner im TGFS – verfasst.
Bildquelle: flowplace GmbH

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